Physiotherapie ist eine der effektivsten Möglichkeiten, körperliche Beschwerden zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und langfristig fit zu bleiben. Dabei stoßen viele auf Begriffe wie "Krankengymnastik" oder "Krankengymnastik am Gerät". Doch was steckt dahinter und welche Therapieform ist für wen geeignet? In diesem Artikel gehen wir auf die Unterschiede und Vorteile der beiden Ansätze ein - speziell bei uns im Therapiewerk Stuttgart West.
Was ist Krankengymnastik (KG)?
Krankengymnastik ist ein zentraler Bestandteil der Physiotherapie. Ziel ist es, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers zu verbessern oder wiederherzustellen. Dabei steht der gezielte Einsatz von passiven manuellen Techniken sowie aktiver Bewegung in Form von funktionellen Übungen im Vordergrund. Diese werden oft ohne Geräte oder mit einfachen Hilfsmitteln bzw. Kleingeräten wie Therabändern, Kurzhanteln oder Bällen durchgeführt. Alle Maßnahmen werden individuell auf die Beschwerden und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt.
Häufige Anwendungsgebiete von KG sind beispielsweise:
Rückenschmerzen und Bandscheibenbeschwerden
Rehabilitation nach Operationen und Verletzungen (z.B. Kreuzbandriss)
Gelenkbeschwerden wie Arthrose oder Rheuma
Haltungsschäden (z.B. Skoliose) und Verspannungen
Was soll durch Krankengymnastik erreicht werden?
Die Ziele der Krankengymnastik sind vielfältig und können individuell unterschiedlich sein. Primär geht es darum, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu fördern und spezifische Muskelgruppen zu kräftigen, um so den Patientinnen und Patienten zu mehr Lebensqualität zu verhelfen. Weitere Ziele sind beispielsweise die...
Verbesserung der Körperhaltung und des Gangbildes
Förderung der Durchblutung und des Stoffwechsels
Vorbeugung von Folgeerkrankungen durch gezielte Kräftigung und Stabilisierung
Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichts
Unterschiede zur Krankengymnastik am Gerät (KGG)
Während die klassische Krankengymnastik vor allem auf freien Übungen und manuellen Techniken basiert, werden bei der Krankengymnastik am Gerät gezielt Trainingsgeräte (ähnlich wie im Fitnessstudio) in den Therapieplan integriert. Der Patient ist somit stärker eigenständig aktiv, wärend der Therapeut die Übungen überwacht und deren Ausführung korrigiert. Diese Therapieform findet meist in einem speziell ausgestatteten Trainingsraum unter fachlicher Anleitung statt. Hier die wichtigsten Unterschiede zur KG kurz zusammengefasst:
Einsatz von Geräten: Bei der Krankengymnastik am Gerät kommen spezielle Trainingsgeräte wie z.B. Laufbänder, Beinpresse, Seilzug oder Rückentrainer zum Einsatz. Die Geräte ermöglichen ein gezieltes und kontrolliertes Training, das in einer individuellen 1:1 Betreuung durchgeführt wird.
Gezielte Belastungssteuerung: Durch die Geräte kann die Intensität der Übungen genau gesteuert und stufenweise an die Leistungsfähigkeit bzw. die Reha-Phase des Patienten angepasst werden (z.B. höhere Gewichte/Widerstände).
Kräftigung der Muskulatur im Fokus: Krankengymnastik am Gerät eignet sich besonders in der Rehabilitationsphase (z.B. nach Knie-, Hüft- oder Wirbelsäulenoperationen), um die verschiedenen Muskelgruppen gezielt zu kräftigen, Dysbalancen auszugleichen und mehr Stabilität zu erlangen. Weitere Ziele sind neben dem Kraftaufabau die Verbesserung von Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit.
Langfristiger Trainingsansatz: Diese Therapieform dient häufig auch als Übergang von der Rehabilitation zum selbstständigen Training, um zukünftig fit zu bleiben und regelmäßig etwas für die Gesundheit zu tun. Auch bei chronischen Schmerzpatienten oder im Bereich der Prävention wird KGG eingesetzt, um bestimmten Beschwerden vorzubeugen.
Unsere Therapeutinnen und Therapeuten im Therapiewerk Stuttgart West beraten Sie gerne individuell und stellen ein auf Sie zugeschnittenes Programm zusammen.
Fazit
Sowohl die klassische Krankengymnastik als auch die Krankengymnastik am Gerät bieten je nach Ihren Zielen und Beschwerden zahlreiche Vorteile. Während die klassische Form eher auf Mobilisation und Schmerzlinderung abzielt, eignet sich die gerätegestützte Variante besonders zur Muskelkräftigung und langfristigen Stabilisierung. Beide Methoden ergänzen sich und können im Rahmen eines Therapieplans nacheinander oder kombiniert angewendet werden.
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