
Was ist eine Kniearthrose und wodurch entsteht sie?
Die Kniegelenksarthrose, auch Gonarthrose genannt, ist eine der häufigsten Formen des Gelenkverschleißes. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einem fortschreitenden Abbau des Knorpels im Kniegelenk sowie zu Veränderungen der Gelenkkapsel und der umgebenden Muskulatur. Da der Knorpel u.a. als Puffer zwischen den Knochen dient, reiben diese bei einer Arthrose zunehmend aufeinander, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
Es gibt verschiedene Formen der Arthrose, darunter die primäre Arthrose, die altersbedingt auftritt, und die sekundäre Arthrose, die u.a. durch Verletzungen (z.B. Knorpelschäden, Meniskus- und Kreuzbandrisse) oder Fehlstellungen (z.B. X- oder O-Beine) verursacht wird. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, genetische Veranlagung, Über- oder Fehlbelastungen sowie Bewegungsmangel.
Typische Symptome
Schmerzen im Knie (v.a. bei Belastung wie Treppensteigen - bergab - oder längerem Gehen)
Gelenksteifigkeit (z.B. nach längeren Ruhephasen, wie nach dem Aufstehen am Morgen oder nach längeren Sitzpausen -> sog. Anlaufschmerzen)
im späteren Verlauf Ruhe- und Nachtschmerzen
Schwellung und Entzündung des Knies
Knack- und Reibegeräusche beim Bewegen
Einschränkung der Beweglichkeit
Behandlungsmöglichkeiten der Kniearthrose
Die Behandlung der Kniegelenksarthrose erfolgt in der Regel stufenweise und richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden. Hier einige Beispiele:
Medikamentöse Behandlung: Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente werden häufig zur kurzfristigen Linderung eingesetzt.
Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Kräftigung der knieumgebenden Muskulatur sowie Koordinations- und Propriozeptionsübungen können die Gelenkstabilität verbessern und Schmerzen lindern.
Spritzen: Injektionen von Hyaluronsäure oder Kortison in das Kniegelenk können Entzündungsprozesse reduzieren.
Operation: Bei fortgeschrittener Arthrose oder fehlgeschlagener konservativer Therapie kann eine Operation, z.B. der Einsatz einer Knieprothese, notwendig werden.

10 Selbsthilfestrategien für den Alltag: Was kann ich tun?
Neben den klassischen Behandlungsmethoden gibt es viele Möglichkeiten, wie Betroffene selbst aktiv zur Linderung ihrer Beschwerden beitragen können. Hier einige wichtige Strategien:
Gewichtsreduktion: Jedes abgenommene Kilo entlastet das Kniegelenk und verringert den Druck auf den Knorpel. Eine gesunde Ernährung in Kombination mit moderater Bewegung kann dabei helfen.
Gesunde Ernährung: Eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Omega-3-Fettsäuren (z.B. Fisch, pflanzliche Öle) und Vollkornprodukten kann die Gelenke zusätzlich unterstützen. Reduzieren Sie möglichst entzündungsfördernde Mittel, wie z.B. Alkohol, Nikotin oder rotes Fleisch.
Regelmäßige Bewegung: Moderate, gelenkschonende Bewegung wie Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking oder Yoga fördert die Durchblutung und stärkt die Muskulatur, ohne das Knie zu sehr zu belasten. Sportarten mit Stoßbelastungen oder Drehbewegungen (z.B. Tennis) sind eher ungünstig.
Gelenkschonendes Verhalten: Vermeiden Sie übermäßige Kniebelastungen, wie z.B. langes Gehen auf hartem Untergrund, Tätigkeiten in der Hockposition oder das Tragen schwerer Lasten. Beim Treppe hochsteigen kann es helfen, mit dem gesunden Bein voranzugehen und beim Treppe abwärts gehen zuerst mit dem schmerzhaften Bein. Langes, einseitiges Sitzen sollte vermieden werden - stehen Sie zwischendurch auf oder bewegen Sie die Beine. Auch Hilfsmittel wie ein Gehstock, Nordic Walking Stöcke oder Bandagen können helfen, das Kniegelenk zu entlasten.
Dehn- und Kräftigungsübungen: Regelmäßige Übungen zur Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur (z.B. mit Therabändern) und Dehnung der Wadenmuskulatur helfen, die Stabilität des Knies zu verbessern. Das Therapiewerk Stuttgart West zeigt Ihnen in der Krankengymnastik, welche Übungen Sie auch zu Hause effektiv durchführen können.
Wärme- und Kältetherapie: Kälteanwendungen (z.B. Kühlpacks) helfen bei akuten Entzündungen, Wärme (z.B. Kirschkernkissen, warmes Bad) hingegen eher bei chronischen Schmerzen. Beides kann die physiotherapeutische Behandlung sinnvoll ergänzen.
Selbstmassage: Leichte Massagen der Oberschenkel- und Wadenmuskulatur entspannen die Muskulatur rund um das Knie und können so Schmerzen lindern.
Bequeme, stützende Schuhe: Gut gedämpfte und rutschfeste Schuhe können dabei helfen, Stöße abzufedern und ein gesundes Gangbild zu fördern. Vermeiden Sie enge Schuhe mit dünnen Sohlen oder gar Absätzen. Das Tragen von Schuheinlagen kann bei Achsfehlstellungen der Beine sinnvoll sein.
Ausreichende Erholung: Planen Sie regelmäßige Pausen ein, um das Knie zu entlasten, besonders nach längeren Spaziergängen oder Tätigkeiten, die das Knie belasten.
Gelenkschonende Schlafposition: Legen Sie eine Kissenrolle unter die Knie, um sie in einer leicht gebeugten Position zu halten. Dies kann bei manche Menschen den Nachtschmerz reduzieren.

Bedeutung der Physiotherapie
Bei der Behandlung von Kniearthrose spielt die Physiotherapie eine zentrale Rolle. Im Therapiewerk Stuttgart West helfen erfahrene Therapeuten, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Muskulatur zu stärken.
Ein individuell erstelltes Therapieprogramm unterstützt die Patientinnen und Patienten nicht nur während der Behandlungsphase, sondern vermittelt auch Strategien zur Selbsthilfe im Alltag. Dadurch wird nicht nur die Lebensqualität verbessert, sondern auch die Selbstständigkeit gefördert.
Fazit
Die Kniearthrose ist eine weit verbreitete Erkrankung, die den Alltag erheblich beeinträchtigen kann. Durch eine Kombination aus professioneller Behandlung, wie sie das Therapiewerk Stuttgart West anbietet, und aktiver Selbsthilfe können Betroffene ihre Beschwerden jedoch effektiv lindern und ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern.
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