Das Sprunggelenk ist eines der am häufigsten verletzten Gelenke des menschlichen Körpers. Bänderverletzungen wie der Außenbandriss gehören zu den häufigsten Diagnosen. Um diese Verletzungen genau zu erkennen, wenden Physiotherapeuten sogenannte Schubladentests an. Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Tests und wie können sie helfen, die Stabilität der Bänder im Sprunggelenk zu beurteilen? In diesem Artikel geben wir, das Therapiewerk in Stuttgart West, einen Überblick über die verschiedenen Schubladentests am Sprunggelenk und erklären, warum sie in der Physiotherapie so wichtig sind.
Was sind Schubladentests?
Schubladentests dienen der Überprüfung der Stabilität und Funktion der Bänder, die das Sprunggelenk umgeben. Diese Tests simulieren Bewegungen, die das Gelenk unter normalen Umständen nicht zulassen sollte. Ziel ist es, festzustellen, ob es zu einer übermäßigen Verschiebung des Gelenks kommt, was auf eine Verletzung oder Überdehnung der Bänder hindeuten würde.
Vordere Schublade
Der vordere Schubladentest dient zur Bestimmung der Stabilität des talokruralen Gelenks.
Durchführung:
Der Patient liegt in Rückenlage, das Knie ist leicht gebeugt und unterlagert
Der Fuß wird in 10°-15° Plantarflexion gebracht und liegt auf dem kontralateralen Unterarm des Therapeuten auf. Die Hand umgreift die Ferse.
Die ipsilaterale Hand liegt nahe dem Talocuralen Gelenk auf und fixiert den Unterschenkel im Verlauf der Gelenklinie
Nun ziehen wir repitativ den Fuß nach anterior und schauen, wie viel Bewegung das Talocruale Gelenk zulässt
Das Ganze machen wir im Seitenvergleich
Der Test ist positiv, wenn das betroffene Sprunggelenk mehr Translation nach anterior zulässt, als das nicht betroffene Sprunggelenk.
Fazit
Der Schubladentest ist eine einfache, aber sehr effektive Methode zur Diagnose von Bandverletzungen. Er schließt jedoch ein MRT als bildgebendes Verfahren nicht aus. Eine ärztliche Untersuchung ist unbedingt erforderlich!
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