Psychosomatik in der Physiotherapie: Wenn Körper und Seele zusammenspielen - Therapiewerk Stuttgart West
- isabelle-jackwerth
- 1. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

In der heutigen schnelllebigen Zeit leiden immer mehr Menschen unter körperlichen Beschwerden, für die sich keine eindeutige organische Ursache finden lässt. Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme, chronische Müdigkeit oder Spannungskopfschmerzen – oft steckt mehr dahinter als nur eine körperliche Ursache. In solchen Fällen wird von psychosomatischen Beschwerden gesprochen.
Was bedeutet Psychosomatik?
Der Begriff setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern psyche (Seele) und soma (Körper) zusammen. Er beschreibt das Zusammenspiel bzw. die Wechselwirkung zwischen seelischem Erleben und körperlichen Symptomen. Stress, Ängste, unterdrückte Emotionen oder belastende Lebenssituationen können sich körperlich bemerkbar machen, indem bestimmte Symptome ausgelöst oder bereits bestehende Symptome verstärkt werden.
Psychosomatische Beschwerden sind sehr häufig – deutlich häufiger, als viele vermuten. Ca. 20–30 % der Gesamtbevölkerung sind im Laufe ihres Lebens von einer psychosomatischen Erkrankung betroffen. Frauen sind tendenziell etwas häufiger betroffen als Männer, v.a. im mittleren Lebensalter. Auch Jugendliche zeigen zunehmend psychosomatische Symptome, oft in Verbindung mit Schulstress, Selbstwertproblemen oder sozialem Druck.
Wie äußern sich psychosomatische Beschwerden?
Psychsomatische Beschwerden können sehr unterschiedlich sein - häufig wiederkehrende Symptome sind jedoch z.B.:

chronische Schmerzen (Rücken, Nacken, Kopf)
Schlafstörungen
Erschöpfungszustände (Fatigue)
Konzentrationsschwierigkeiten
Verdauungsprobleme
Muskelverspannungen trotz Bewegung
Herzrasen ohne Herzkrankheit
Atemnot ohne Lungenprobleme
...
All diese Symptome sind nicht eingebildet! – sie sind real, nur liegt die Ursache nicht oder nicht ausschließlich im Gewebe, sondern oft in einem emotionalen Ungleichgewicht. Die Beschwerden treten oft schleichend auf und können sich mit der Zeit verstärken – insbesondere, wenn die seelischen Auslöser unbehandelt bleiben.
Wie werden psychosomatische Beschwerden behandelt?
Bei psychosomatischen Beschwerden stehen eine Vielzahl von Behandlungsmethoden zur Verfügung, die sich oft ergänzen. Das Ziel besteht darin, sowohl die körperlichen Symptome zu lindern als auch die psychischen Ursachen zu erkennen und zu behandeln. Die erste Anlaufstelle ist i.d.R. der Hausarzt. Dieser kann:
körperliche Ursachen ausschließen oder abklären
erste Einschätzungen zur seelischen Mitbeteiligung geben
an Fachärzte oder spezialiserte Therapeuten überweisen
bei im Vordergrund stehenden körperlichen Symptomen eine physiotherapeutische Behandlung verordnen
Gerade bei komplexen oder chronischen psychosomatischen Beschwerden (wie z.B. Fibromyalgie, Reizdarm, somatoforme Schmerzstörungen) sind interdisziplinäre Programme besonders wirksam. Diese kombinieren u.a.:

Ärztliche Betreuung und ggf. medikamentöse Therapie
Psychotherapie (Gesprächstherapie)
Physiotherapie/Ergotherapie
Bewegungstherapie
Entspannungsverfahren
Sozialberatung
Welche Rolle spielt die Physiotherapie bei psychosomatischen Beschwerden?
Die Physiotherapie im Therapiewerk Stuttgart West verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Unsere erfahrenen Therapeuten und Therapeutinnen kombinieren manuelle Techniken mit Körperarbeit, Atemübungen und achtsamkeitsbasierten Methoden. Unser Ziel ist es:
Verspannungen zu lösen
den natürlichen Bewegungsfluss wiederherzustellen
die Körperwahrnehmung zu verbessern
das vegetative Nervensystem zu regulieren
den Zugang zur eigenen Körper-Seele-Balance zu stärken

Physiotherapeutisches Beispiel: "(Chronischer) Rückenschmerz"
Ein klassisches Beispiel aus der pysiotherapeutischen Praxis sind (chronische) Rückenschmerzen. Viele Patientinnen und Patienten kommen mit hartnäckigen Verspannungen oder Schmerzen im unteren Rücken bzw. Nacken, obwohl MRT und Röntgen unauffällig sind. Im Anamnesegespräch zeigt sich jedoch häufig:
anhaltender beruflicher oder familiärer Stress
unverarbeitete emotionale Belastungen (z.B. Trennung, Arbeitsplatzverlust, Todesfall)
Überforderung oder ständiger Leistungsdruck
Unruhe und hohe Grundanspannung
Der Körper reagiert auf diesen psychischen Druck mit Muskelanspannung, Schonhaltungen und/oder schmerzhaften Bewegungsmustern. Neben Physiotherapie können in vielen Fällen auch Begleittherapien sinnvoll sein, wie z.B. eine psychologische Betreuung, Entspannungskurse oder ähnliches, um einen ganzheitlichen Therapieansatz zu gewährleisten.
Fazit: Der Körper spricht und wir helfen dabei, ihn zu verstehen
Psychosomatische Beschwerden sind real und behandelbar. Der Schlüssel liegt in einem ganzheitlichen Verständnis des Menschen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Beschwerden „mehr als nur körperlich“ sind, stehen wir Ihnen im Therapiewerk Stuttgart-West mit Kompetenz, Empathie und Erfahrung zur Seite.